In einer Retrospektive fokussieren sich Teams in erster Linie auf die drei folgenden Aspekte: a) Was lief gut?, b)Was lief nicht gut? und c) Was werden wir ab jetzt anders machen? Dabei geht es insbesondere um die Beantwortung von Fragen zur Zusammenarbeit auf Teamebene oder mit Stakeholdern. Ziel ist es, die richtigen Maßnahmen (Retro Action Items) abzuleiten, damit sich das Team weiterentwickeln kann, um so in den kommenden Sprints produktiver und reibungsloser zusammenzuarbeiten. Daher ist es wichtig, wer an der Retrospektive teilnimmt. In der Regel ist es das gesamte (Scrum) Team, d.h. Entwicklungsteam, Product Owner & ein Scrum Master.
Retrospektiven dienen als Plattform, um die eigenen Meinungen und Bedürfnisse in einer geschützten und respektvollen Atmosphäre anzubringen. Das beugt aufgestauten negativen Gefühlen und Frustration vor. Alle Themen, die in diesem Termin besprochen werden, bleiben im Team, es sei denn, man beschließt gemeinsam sich zu öffnen und die Anliegen außerhalb des Teams zu platzieren.
Retrospektiven sollten in einem regelmäßigen Turnus wiederholt werden, beispielsweise nach jedem Sprint. Nur so kann ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) geschaffen werden. Dabei ist die Länge des Termins variabel, je nachdem, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Retrospektiven liegt und wie viele Teilnehmende anwesend sind. Auch bei der Methode des Rückblicks kann variiert werden. Es bietet sich an, die Elemente (1) Begrüßung & Zielklärung, (2) Sammeln von Ereignissen, (3) Gewinnen von Erkenntnissen, (4) Beschluss von Maßnahmen und (5) Abschluss & Feedback zu berücksichtigen.
Ein sehr wichtiges Argument für Retrospektiven ist außerdem, dass sie sich von anderen Meetings unterscheiden, da sie kreativer und spielerischer gestaltet werden können. Sie können eine erfrischende Wirkung haben, da sie einen Ausbruch aus dem normalen Arbeitsalltag darstellen. Im besten Fall werden Retrospektiven durch einen Scrum Master oder einen agilen Coach vorbereitet und moderiert. Diese:r strukturiert das Meeting, kann bei Bedarf als Mediator:in dienen, stellt sicher, dass Maßnahmen (Retro Action Items) abgeleitet werden und fungiert als Time-Keeper.