Die Entwicklung der Klimastrategie im vierten Schritt ist ein wesentlicher Baustein zur Einführung eines ganzheitlichen Klimamanagements. Die Klimastrategie wird von Unternehmen entwickelt, um die klimabezogenen Ziele zu erreichen und zielt darauf ab, den Ausstoß von Treibhausgasen pro Jahr zu reduzieren, die Energieeffizienz zu verbessern und sich dem Klimawandel anzupassen.
Hierbei werden die Emissionskategorien in einer Matrix priorisiert, in der auf der einen Achse die Emissionshöhe und auf der anderen die Beeinflussbarkeit stehen. Die Möglichkeit zur Beeinflussung ist sehr unternehmensspezifisch, was folgende Beispiele zeigen:
- Ein Logistikdienstleister kann den Fokus auf die Anschaffung von emissionsärmeren Fahrzeugen mittel- bis langfristig legen und beeinflusst damit direkt seine Scope-1-Emissionen.
- Eine Druckerei kann die Scope-3 Emissionen reduzieren, wenn mehr recyceltes Material eingesetzt wird. Jedoch ist der Einfluss unter Umständen begrenzt, wenn es darum geht, Kundenanforderungen umzusetzen.
- Ein Zementhersteller kann die Energie zur Herstellung von Zement aus erneuerbaren Energien beziehen, jedoch kann der CO2-Ausstoß durch den chemischen Prozess nicht beeinflusst werden. Diese Emissionen können nur durch Carbon Capture Technologien gebunden oder andere Verfahren reduziert werden.
Beispiele von Klimazielen verschiedener Unternehmen
Neben der Auswahl und Priorisierung der relevanten Emissionskategorien ist auch die Festsetzung des Basisjahres und des Zieljahres (z. B. mittelfristig 2030 und langfristig 2050) sowie das Ambitionsniveau wichtig. Im Folgenden werden drei Beispiele von Klimazielen aufgeführt.
Um die Klimastrategie sowie die Klimaziele umzusetzen, gilt es wirksame Reduktionsmaßnahmen auf- und umzusetzen. Dabei sind die Maßnahmen entlang der Wertschöpfungskette und der wesentlichen Emissionskategorien des Unternehmens zu planen und sinnvolle KPIs je Maßnahme zu definieren. Beispiele hierfür könnten sein:
- Vorgelagerte Scope 3 Emissionen: Reiserichtlinie, Einkaufsrichtlinie, Reduktionsprojekte mit Lieferanten
- Standortspezifische Emissionen: Energieeffizienz, Flottenstrategie, eigene Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien
- Nachgelagerte Scope 3 Emissionen: via Forschungs- und Entwicklungsmaßnahmen zum verlängerten Produktlebenszyklus, in Kooperation mit Kund:innen die Rückführung von Produkten in ein Kreislaufsystem
Eine der größten Herausforderungen ist die Reduktion der Scope 3 Emissionen. Hierzu gibt es eine Sammlung von „guten“ Beispielen aus der Praxis, die hier nachzulesen sind.