Damit ein Team ein agiles Mindset innehaben bzw. entwickeln kann, müssen die Rahmenbedingungen dies zulassen und agile Werte unterstützen. Zu den wichtigsten gehören Führung, Prozesse, Struktur, Strategie und Kultur. Daneben gibt es natürlich noch einige weitere Gegebenheiten, die kleineren oder größeren Einfluss auf die Entwicklung eines agilen Mindsets nehmen.
Wenn wir als Berater:innen, beispielweise im Rahmen einer agilen Transformation, in ein neues Projekt kommen, so schauen wir uns initial insbesondere diese fünf Rahmenbedingungen an und analysieren den Status Quo. Je nach Ausprägung dieser haben wir nun die Möglichkeit ein Bewusstsein dafür zu schaffen, was das agile Mindset ist und welchen positiven Einfluss es haben kann. Anschließend lassen sich gezielte Maßnahmen ergreifen, die die Rahmenbedingungen verbessern können. Dazu gehört beispielsweise:
- Anpassung der strategischen Zielsetzung (Fokus auf einen echten Kundennutzen)
- Aufsetzten eines Kommunikationskonzeptes zu Verbesserung der Transparenz
- Ritualisierung von iterativen Planungszyklen
- Stärkung der Vernetzung / Lernkultur (World Cafe, Round Table, ...)
- Führungskräfte unterstützen, Verantwortung abzugeben
Neben diesen Maßnahmen ist es außerdem entscheidend, dass das Team sich an einem Vorbild orientieren kann. Das kann - muss aber nicht - die Führungskraft sein, die beispielsweise offen mit Fehlern umgeht und Learnings teilt, Transparenz und Kommunikation fördert und aktiv Feedback gibt und einholt. Häufig hilft es auch, Best Practices anderer Team, Abteilungen oder Unternehmen aufzuzeigen, die einen Mindsetwandel bereits erfolgreich gemeistert haben. Vor welchen Hürden standen sie, wie haben sie es gelöst und welchen Mehrwert haben sie heute daraus gewonnen?
All das sind Beispiele, was getan werden kann. Jedoch muss natürlich immer in Betracht gezogen werden, dass jedes Team und jede Veränderung sehr individuell sein kann. Hier ist Fingerspitzengefühl angesagt. Das bedeutet auch, dass der Mensch immer im Fokus der Veränderung stehen sollte. Sind alle Beteiligten abgeholt und informiert? Wie fühlen Sie sich mit der Veränderungen? Was brauchen sie noch?
Und zu guter Letzt ist es sehr wichtig nachhaltig und in kleinen Schritten vorzugehen. Glaubenssätze haben sich über viele Jahre gebildet und es benötigt Zeit, diese in Frage zu stellen und zu ändern.